Gemeinderatssitzung Sitzungsbericht vom 10.05.2025
Aus der letzten Sitzung des Gemeinderats wird berichtet:
TOP 1 Tag der Städtebauförderung 2024
Besichtigung des Geschäfts- und Rathausgebäudes, Gosheimer Straße 14 - 18
Bürgermeister Reichegger berichtete kurz über den zeitlichen Ablauf der Bauarbeiten, die sich über die letzten drei Jahre hingezogen haben.
Zunächst seien der Aufzug und das neue Treppenhaus ein- bzw. angebaut worden. Im nächsten Abschnitt erfolgte dann der Ausbau des Dachgeschosses mit Sitzungssaal. Schließlich erfolgte der Büroräume des Rathauses im Obergeschoss. Nach dem Abschluss der Arbeiten erfolgte dann noch der Umbau der Sparkassenfiliale im zweiten Halbjahr 2024.
Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme beliefen sich auf ca. drei Mio. Euro. Die Kosten für den Umbau der Sparkasse, in dieser Summe nicht enthalten, beliefen sich auf ca. 900.000 Euro.
Die Räumlichkeiten wurden jedoch nicht nur modernisiert, auch Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. So wurden, deutlich sichtbar, vor einigen Tagen vier Löcher für Erdwärmesonden gebohrt, denn das Rathausgebäude wird eine Sole-Wasser-Wärmepumpe erhalten. Der Außenbereich des Rathauses werde dann im Zuge der Ortskernsanierung neugestaltet.
Für die Ortskernsanierung sei bisher ein Förderrahmen in Höhe von fünf Millionen Euro bewilligt worden. Die bislang bewilligten Finanzhilfen betragen drei Millionen Euro (60 % des Förderrahmens), wovon rund 2,5 Millionen Euro bereits abgerufen wurden.
Besonderen Dank richtete Bürgermeister Reichegger an das ehemalige Gemeinderatsmitglied Hubert Hafen, welcher die im Dachgeschoss nachgebildete Fassade des ehemaligen Warengeschäfts Remigius Rees in zahlreichen Stunden wieder in neuem Glanz erstrahlen ließ. Die Ladenfassade war im Jahre 1993 im Rahmen der 1200-Jahr Feier der Gemeinde Wehingen für die damalige Ausstellung im Dachgeschoss des Rathausgebäudes errichtet worden. Die nachgebildete Ladenfassade mit den in der Warenauslage dargebotenen Waren und Reklameschildern bietet neben der exzellenten Optik auch einen Rückblick in vergangene Zeiten. Als Dankeschön überreichte Bürgermeister Reichegger Herrn Hubert Hafen einen Geschenkkorb sowie einen Gutschein.
Im Anschluss übergab Bürgermeister Reichegger das Wort an Herrn Rolf Messmer, den Architekten des Rathausumbaus, welcher auf die Details des Umbaus einging.
So sei es Ziel gewesen, nicht nur die Bausubstanz zu verbessern, sondern auch mit funktionalen und gestalterischen Aspekten einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu legen. Es sei das Ziel gewesen, hier ein gesundes, angenehmes und flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen.
Das Rathausgebäude wurde 1982 errichtet. Bereits 2007 machte sich der Gemeinderat erste Gedanken über die Sanierung des Rathauses. Wegen anderer Projekte wurde dies aber zurückgestellt und erst im Jahr 2020 wieder aufgegriffen, sich die Rahmenbedingungen bezüglich Brandschutz, Barrierefreiheit und die Anforderungen an moderne Arbeitsplätze sowie an den Energieverbrauch wesentlich geändert haben. Da die Räumlichkeiten während der Umbauzeit weiter genutzt wurden, wurde der Umbau in drei Abschnitte aufgeteilt.
Im ersten Schritt wurden im Jahr 2021 der Aufzug und das neue Haupttreppenhaus außen angebaut. Durch die so verbesserte Fluchtwegsituation war es nun auch möglich, im Dachgeschoss weitere Nutzungen unterzubringen.
Im zweiten Schritt der Ausbau des Dachgeschosses, insbesondere des neuen Ratsaales. Hier wurden Elemente der vorhandenen farbigen Bleiverglasung als Reminiszenz in die neue Holzvertäfelung aufgenommen. Der Ausstellungsraum wurde ausgebaut und für eine weitere flexible Nutzung umgebaut.
Der letzte Abschnitt, der Ausbau des Verwaltungsbereichs im Obergeschoss, wurde dann wieder in zwei Abschnitte aufgeteilt, um den Betrieb der Verwaltung zu ermöglichen. Hierzu wurde zuerst die östliche, danach die westliche umgebaut.
Zu dieser Zeit entschied sich auch die Kreissparkasse dazu, Zweigstelle Wehingen umzubauen, da diese sowohl funktional wie auch technisch nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Bankgebäude entsprach. Nun sorgen flexible Arbeitsplatzkonzepte, ergonomische Möbel und innovative Raumaufteilungen dafür, dass sowohl Verwaltung wie auch Bank den Anforderungen einer dynamischen Arbeitswelt gerecht werden.
Im Zuge der Sanierung wurde das Gebäude auf den Standard Effizienzhaus 40 ertüchtigt. Die PV-Anlage mit einer Leistung von 22,95 kWp ergänzt diesen Standard auf den Energiestandard EH40 Erneuerbare Energien. Der jährliche CO2-Ausstoß des Gesamtgebäudes im Bestand betrug 56.200 kg/a – allerdings ohne die Nutzung des hinzu gekommenen genutzten Dachgeschosses. Durch die Sanierung wird der CO2-Ausstoß nun auf 15.300 kg/a gesenkt. Somit wird das Gebäude den höchsten Standards für nachhaltiges Bauen gerecht. Die Planung berücksichtigt zudem eine lange Lebensdauer der eingesetzten Materialien, um auch in Zukunft den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes zu minimieren.
Bürgermeister Reichegger und Architekt Messmer bedankten sich nochmal ausdrücklich bei allen Beteiligten und Mitwirkenden und natürlich auch bei den Mitarbeitern von Gemeinde und Sparkasse.
Im Anschluss konnten die interessierten Besucherinnen und Besucher die Räumlichkeiten besichtigen. Die freiwillige Feuerwehr Wehingen dafür, dass auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.